Informationen für Eltern

Im Folgenden finden Sie die wichtigsten Informationen zur Einführung der personalisierten Geräte in der Schulgemeinde Andwil-Arnegg.

Warum personalisierte Geräte?

Das Digitale durchdringt all unsere Lebensbereiche und macht auch vor der Schule nicht Halt. Durch den digitalen Wandel verändert sich das Lernen der Schülerinnen und Schüler. Digitale Kompetenzen werden im Lehrplan 21 definiert und sind für alle deutschschweizer Schulen verbindlich. Dabei unterscheiden wir zwischen den drei Bereichen «Medien», «Informatik» und «Anwendungskompetenzen».

Die Lernziele aus dem Bereich Informatik lassen sich auch ohne den Einsatz personalisierter Geräte erfüllen. Die Bereiche Anwendung und Medien aber lassen sich nur erfüllen, wenn Schülerinnen und Schüler die Geräte regelmässig und auch in kurzen Sequenzen einsetzen können.

Neue Lehrmittel setzen voraus, dass Schülerinnen und Schüler permanenten Zugriff auf ein internetfähiges Gerät haben und bieten Zugang zu digitalen Lerninhalten (Übungsplattformen, Audioaufnahmen in einer Fremdsprache, Erklärvideos etc.) der verschiedenen Fächer.

Bei der Arbeit mit digitalen Geräten geht es aber nicht nur um die Kompetenzen aus den verschiedenen Fachbereichen. Auch Teamfähigkeit und Sozialkompetenzen, Kreativität, Kommunikationskompetenzen, Filterkompetenzen, Systemdenken und lebenslanges Lernen sind zentrale Punkte bei der Arbeit mit personalisierten Geräten und wichtige Fähigkeiten, welche unsere Kinder brauchen, um sich in der zukünftigen Welt zurechtzufinden.

Chancen und Herausforderungen

Die Arbeit mit personalisierten Geräten bietet viele Chancen.

  • Der Einsatz von Tablets im Unterricht ist eine Gelegenheit, die medienerzieherische Zusammenarbeit zwischen der Schule und dem Elternhaus auszubauen.
  • Medienkompetenz kann fächerübergreifend geübt und erreicht werden, wie der Lehrplan es vorsieht.
  • Neue Unterrichtsmethoden wie z.B. Flipped Classroom erweitern die Methodenvielfalt des Unterrichts.
  • Aufträge können analog oder digital umgesetzt werden. So können die Stärken der beiden Arbeitsmethoden bewusst eingesetzt und genutzt werden.
  • Die Bildschirmzeit der Schülerinnen und Schüler kann beim Einsatz der Geräte in der Schule überprüft werden. Dabei unterscheidet die Lehrperson zwischen aktiver (handelnder) und passiver (konsumierender) Bildschirmzeit.

Im Zusammenhang mit dem Einsatz personalisierter Geräte im Unterricht gibt es jedoch nicht nur Chancen, sondern auch Risiken, denen wir uns bewusst sein müssen. Diesen versuchen wir entgegenzuwirken.

  • Die personalisierten Geräte werden von der Lehrperson bewusst und in Verbindung mit einem klar definierten Arbeitsauftrag eingesetzt.
  • Die Bildschirmzeit der Schülerinnen und Schüler wird von den Lehrpersonen immer wieder kritisch hinterfragt.
  • Die Lehrpersonen achten auf einen guten Ausgleich verschiedener Unterrichtsmethoden.
  • Schülerinnen und Schüler werden einerseits bei der Einführung der Geräte, andererseits im Rahmen der Medienpräventionstage und bei der täglichen Arbeit sensibilisiert im Hinblick auf Risiken und Gefahren im Umgang mit Medien und Internet.
  • Unsere AccessPoints erfüllen die gesetzlichen Grundlagen und regeln ihre Sendeleistung. Sie reduzieren die Signalstärke, wenn nicht auf sie zugegriffen wird. Ein Nutzen des iPads zuhause ohne WLAN über ein Netzwerkkabel ist möglich.

Weshalb ein iPad?

Wir haben uns intensiv mit der Frage beschäftigt, welches Gerät das «richtige» ist. Wir haben uns für iPads mit Stift und Tastatur entschieden, weil diese viele Vorteile bieten.

  • schultaugliche Hard- und Software
  • grosses Angebot an Apps zum Einsatz im Unterricht
  • durch Kamera, Mikrofon und sehr einfach und intuitiv bedienbarer Bild-, Ton- und Videobearbeitungssoftware ideal zum Einsatz im Bereich Medienproduktion
  • sehr schnell einsatzbereit
  • Gewicht und Grösse sind kindgerecht
  • technische Vorteile (durch klare Trennung von Betriebssystem und Apps selten komplette Systemabstürze)
  • geringere Virenanfälligkeit im Vergleich zu Microsoft oder Google
  • Preis und Werterhalt (Langlebigkeit)
  • Entscheid Oberstufe Gossau

Einsatz der iPads im Unterricht

Tablets eigenen sich für unterschiedlichste Bereiche des Lernens. So zum Beispiel zum Üben von Vokabeln und Begriffen. Mit der Kamera werden Arbeitsschritte dokumentiert oder man nutzt die Aufnahmen für die kreative Arbeit im Bereich der Medienproduktion. Erklärfilme, welche Schülerinnen und Schüler selbst erstellen, können miteinander geteilt werden. Im Netz wird recherchiert und mithilfe von Tutorials neues Wissen aufgebaut. Mit dem Mikrofon werden Interviews aufgenommen oder Töne und Geräusche für Hörspiele produziert. Mit Kalender und To-Do-Listen behalten Schülerinnen und Schüler den Überblick über ihr Lernen. Über diverse Tools und Apps und mithilfe von Clouddiensten können sie zeit- und ortsunabhängig miteinander kommunizieren. Dank der Tastatur können auch längere Texte mühelos redigiert und überarbeitet werden. Mit dem Stift lassen sich handschriftliche Notizen, Zeichnungen oder Sketchnotes anfertigen, die sich in Präsentationen integrieren lassen.

Diese Aufzählung könnte noch beliebig ergänzt werden. Ziel der Lehrpersonen ist es, Ihnen als Eltern immer wieder Einblick in die Arbeiten der Schülerinnen und Schüler zu gewähren.

Regeln und Nutzungsvereinbarung

Die iPads werden durch die Fachstelle ICT & Medien verwaltet.

Der Jugendschutzfilter schützt die Geräte nicht nur in der Schule, sondern auch zuhause und blockiert Internetseiten mit anstössigen Inhalten. Das Zeitprofil sperrt die Geräte zwischen 20:30 und 07:00 Uhr, sofern sie mit dem WLAN verbunden sind.

Das personalisierte Gerät wird durch einen sechsstelligen Code geschützt, den die Schülerin oder der Schüler selbst bestimmt.

Die Lehrperson hat während dem Unterricht die Kontrolle über das iPad. Sie kann mithilfe der App Classroom Einsicht nehmen auf die Bildschirme der Schülerinnen und Schüler, die Geräte aktiv steuern oder auch nach der Arbeit mit den iPads eine Auswertung aufrufen, in der ersichtlich ist, wer mit welchen Apps wie lange gearbeitet hat.

Die Schule hat verbindliche Regeln zur Nutzung der iPads definiert. Diese werden mit den Schülerinnen und Schülern bei der Abgabe der Geräte spielerisch thematisiert und anschliessend von der Lehrperson im Unterricht nochmals besprochen.

Die Nutzungsvereinbarung soll sowohl von den Schülerinnen und Schülern als auch von den Eltern unterschrieben werden. Mit der Vereinbarung soll den Jugendlichen bewusst gemacht werden, dass es im Umgang mit den digitalen Geräten Regeln gibt, die wir Erwachsenen vorgeben und von den jungen Menschen einfordern. Sie gelten nicht nur in der Schule, sondern sollen auch zuhause nochmals miteinander diskutiert und eingehalten werden. Sie dienen als Grundlage für Abmachungen zwischen Eltern und Schülerinnen und Schülern, wenn es um die Nutzung der Geräte zu Hause geht.

Was passiert im Schadenfall

Schäden am iPad oder am Zubehör müssen unbedingt der Lehrperson gemeldet werden. Unverschuldete Defekte werden von der Sachversicherung der Schulgemeinde Andwil-Arnegg übernommen.

Bei selbstverschuldeten Defekten durch fahrlässige Handhabung oder mutwillige Beschädigung muss der Lernende, respektive dessen Erziehungsberechtigte (deren Haftpflichtversicherung) für die Kosten der Reparatur oder den Ersatz eines defekten Geräts aufkommen. Der Ersatz oder die Reparatur eines iPads oder des Zubehörs wird immer durch die Schule organsiert.

Webseite: Mit dem iPad «on Tour»

Auf dieser Entdeckungsreise lernen unsere Schülerinnen und Schüler, wie man das iPad bedient. MIA begleitet die Lernenden dabei, ihr iPad zu erkunden.

Die Wanderung beginnt mit einem Kurzsprint, ganz in der Nähe des Schulhauses. Dabei werden die wichtigsten Funktionen zur Grundbedienung des iPads kennengelernt und geübt. 
Auf dem Dorfspaziergang vertiefen wir Themen wie den Umgang mit Daten, Safari, Microsoft Office und der persönlichen Dateiablage, Drucken, Recherche und das Erstellen von Ton, Bild- und Videoaufnahmen. 
Die Rundwanderung führt zu einzelnen Aussichtsplattformen. Dabei werden verschiedene Apps zu Teilbereichen der Medienproduktion wie zum Beispiel zur Videobearbeitung oder zum Erstellen von Hörbüchern oder E-Books vertieft angeschaut. 
Die Checkliste «iPad Troubleshooting», welche sich hinter der Ersten Hilfe versteckt, unterstützt die Anwenderinnen und Anwender beim Lösen technischer Probleme. 
Auf dem Spielplatz lernen die Schülerinnen und Schüler Apps kennen, welche zur Auflockerung, zur Teambildung oder zum gemeinsamen Spielen genutzt werden können.

Einzig die beiden Bereiche Klettertour und Tankstelle sind passwortgeschützt. Hinter der Klettertour verbergen sich Anleitungen und Videotutorials für Lehrpersonen, bei der Tankstelle werden Unterrichtsplanungen zu besonders guten Beispielen zum Einsatz der personalisierten Geräte abgelegt.

Rahmenbedingungen zum Einsatz der iPads zu Hause

Nebst den in der Nutzungsvereinbarung festgehaltenen Regeln gelten die folgenden Rahmenbedingungen zur Nutzung der iPads zu Hause.

  • Die private Nutzung der Geräte ist in Absprache mit der Lehrperson möglich.
  • Hausaufgaben mit dem iPad werden von der Lehrperson als solche (über Schabi oder das Hausaufgabenbüchlein) deklariert.
  • Die Nutzungsvereinbarung gilt auch für die private Nutzung der Geräte.
  • Das Installieren von Apps oder sich mit einer anderen Apple-ID am Gerät anzumelden ist nicht möglich. Nur so können die Sicherheitseinstellungen wie das Zeitprofil und der Jugendschutzfilter nicht umgangen werden!
  • Über die Einstellung zum «Geführten Zugriff» können Eltern sehr rasch das iPad auf das Nutzen einer App und für eine vorgegebene Zeit beschränken. Die Anleitung ist unter diesem Link abgelegt.
  • Bitte nehmen Sie keine Einstellungen vor im Menu Bildschirmzeit.
  • Wenn die iPads nach Hause mitgenommen werden, sollten sie am nächsten Morgen in geladenem Zustand wieder mitgebracht werden.
  • Gemeinsame Abmachungen und das gemeinsame Gespräch über die Nutzung der Geräte sind nachhaltiger als technische Einschränkungen. In erster Linie soll es darum gehen, dass die Kinder den Umgang mit dem Gerät lernen und das geschieht nicht mit der totalen Kontrolle und Steuerung durch uns Erwachsene.

Kontakt

Die Fachstelle Medienpädagogik beschäftigt sich mit Medien, deren pädagogischen Bedeutung und der Förderung von Medienkompetenz im Umfeld der Schule. Sie …

  • … bietet Fachberatung für Lehrpersonen, Schülerinnen und Schüler, Erziehungsberechtigte sowie weitere Personen aus dem Umfeld der Schule an.
  • … unterstützt Lehrpersonen in der Aus- und Weiterbildung und in der Umsetzung von Unterrichtsprojekten im Fachbereich Medien & Informatik.
  • … übernimmt in Zusammenarbeit mit der Schulsozialarbeit Aufgaben im Bereich der Medienprävention und Intervention.
  • … evaluiert und betreut Hardware, Software und Lehrmittel im Zusammenhang mit Medien und Informatik und entwickelt dazu mögliche Einsatzszenarien für den Unterricht.
  • … erfüllt weitere Aufgaben aus dem Umfeld der Medienpädagogik.  

Sidonia Zwyssig (Medienpädagogin)
+41 71 383 25 14
📧 Sidonia Zwyssig